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Waren- und Getränkeanlieferung in der Betriebsgastronomie

Facility Management: Betriebsgastronomie » Verpflegungskonzeption » Aufbauorganisation und Schnittstellen » Waren- und Getränkeanlieferung

Waren- und Getränkeanlieferung in der Betriebsgastronomie

Waren- und Getränkeanlieferung in der Betriebsgastronomie

Die Waren- und Getränkeanlieferung in der Betriebsgastronomie ist ein komplexer Prozess, der Effizienz, Hygiene und rechtliche Anforderungen miteinander verbindet. Eine gut durchdachte Organisation des Anlieferungsprozesses trägt zur Einhaltung von Hygienestandards, zur Optimierung der Lagerhaltung und zur Vermeidung von Störungen im laufenden Betrieb bei. Die Einhaltung rechtlicher Vorgaben und Normen ist hierbei unerlässlich. Eine gut geplante Logistik, klare Abläufe und die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben sind essenziell, um Qualität und Sicherheit zu gewährleisten. Moderne Technologien, nachhaltige Praktiken und eine durchdachte Infrastruktur tragen dazu bei, den Anlieferungsprozess optimal zu gestalten und den Betrieb reibungslos zu unterstützen.

Effiziente Waren- und Getränkeanlieferung: Zuverlässig, pünktlich, nahtlos

Effizienz

  • Pünktlichkeit: Anlieferungen müssen in definierten Zeitfenstern erfolgen, um reibungslose Abläufe zu gewährleisten.

  • Minimierung von Unterbrechungen: Die Lieferungen sollten so organisiert sein, dass sie den laufenden Betrieb, insbesondere während Stoßzeiten, nicht beeinträchtigen.

Einhaltung der Hygieneanforderungen nach HACCP:

  • Temperaturkontrolle bei der Anlieferung, insbesondere für gekühlte und tiefgekühlte Produkte.

  • Trennung von reinen (Lebensmittel) und unreinen (Abfall, Leergut) Bereichen.

  • Schutz vor Verunreinigungen während des Transports und der Übergabe.

Nachhaltigkeit

  • Reduktion von Verpackungsmaterial: Einsatz von Mehrwegbehältern oder recyclebaren Verpackungen.

  • Optimierung der Transportwege: Bündelung von Lieferungen zur Reduzierung von Emissionen und Kosten.

  • Einsatz nachhaltiger Fahrzeuge: Nutzung von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben (z. B. Elektro oder Hybrid) durch Lieferanten.

Sicherstellung von Arbeits- und Verkehrssicherheit bei der Anlieferung:

  • Kennzeichnung von Anlieferungszonen.

  • Trennung von Lieferverkehr und Mitarbeitenden-/Gästewegen.

Bestellung

  • Nutzung eines digitalen Warenwirtschaftssystems zur Planung und Nachverfolgung von Bestellungen.

  • Bedarfsorientierte Bestellung basierend auf aktuellen Lagerbeständen, Verbrauchsmengen und geplanten Events.

  • Berücksichtigung von regionalen und saisonalen Produkten, um Frische und Nachhaltigkeit zu fördern.

Anlieferung

  • Zeitfenster: Festlegung von Lieferzeiten außerhalb der Stoßzeiten der Gastronomie (z. B. frühmorgens).

Kontrolle bei Anlieferung: Prüfung auf:

  • Vollständigkeit der Lieferung.

  • Dokumentation: Erfassung von Mängeln oder Abweichungen sowie Temperaturprotokolle für den Nachweis der Einhaltung gesetzlicher Vorgaben.

  • Unversehrtheit der Verpackungen.

  • Einhaltung der vorgeschriebenen Temperaturen (z. B. gekühlte Getränke ≤ 7 °C).

Einlagerung

  • Schnelle Weiterleitung: Gekühlte und verderbliche Waren müssen direkt in die entsprechenden Lagerbereiche verbracht werden.

  • Trennung der Lagerbereiche: Lagerung nach Warengruppen (z. B. Getränke, gekühlte Lebensmittel, Trockenware) gemäß HACCP-Vorgaben.

  • First-in-First-out-Prinzip (FIFO): Sicherstellung, dass ältere Waren zuerst verwendet werden, um Verderb zu vermeiden.

Leergut- und Abfallmanagement

  • Rückgabe von Mehrwegbehältern und Leergut an Lieferanten.

  • Trennung und Entsorgung von Verpackungsmaterialien gemäß den Vorgaben der Kreislaufwirtschaftsgesetzgebung.

Gestaltung des Anlieferungsbereichs

  • Separate Anlieferungszonen: Klare Trennung von Anlieferung und Gästebereich, um Störungen und hygienische Risiken zu minimieren.

  • Überdachte Flächen: Schutz der Waren vor Witterungseinflüssen während der Übergabe.

  • Einfahrtsmöglichkeiten: Ausreichend Platz für Lieferfahrzeuge, einschließlich Wendemöglichkeiten und Parkplätze.

Technische Ausstattung

  • Verladetechnik: Nutzung von Rampen, Hebebühnen oder Hubwagen, um das Entladen zu erleichtern.

  • Kühlkettenüberwachung: Integration von Temperaturkontrollsystemen zur Überprüfung der Lieferbedingungen.

  • Sicherheitskennzeichnung: Markierung von Fahrwegen und Ladezonen zur Vermeidung von Unfällen.

Anforderungen gemäß der EU-Verordnung (EG) Nr. 852/2004 über Lebensmittelhygiene:

  • Sicherstellung, dass Lebensmittel während der gesamten Lieferkette vor Verunreinigung geschützt sind.

  • Kontrolle der Kühlkette bei der Anlieferung.

Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch (LFGB)

  • Verpflichtung zur Rückverfolgbarkeit der Waren gemäß Artikel 18 der EU-Verordnung (EG) Nr. 178/2002.

  • Dokumentation der Herkunft und Qualität der angelieferten Produkte.

Kreislaufwirtschaftsgesetz

  • Anforderungen an die sachgemäße Entsorgung und Rückführung von Verpackungsmaterialien und Abfällen.

Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV)

  • Rutschfeste Bodenbeläge.

  • Ausreichende Beleuchtung und Belüftung.

  • Barrierefreier Zugang zu Lagerbereichen.

Termintreue

  • Herausforderung: Verzögerungen bei der Lieferung können den Betriebsablauf stören.

  • Lösung: Festlegung verbindlicher Lieferfenster und Nutzung digitaler Tracking-Systeme.

Kühlkettenunterbrechungen

  • Herausforderung: Abweichungen in der Kühlkette können die Lebensmittelsicherheit gefährden.

  • Lösung: Verwendung von Datenloggern zur Überwachung der Temperaturen während des Transports.

Platzmangel

  • Herausforderung: Begrenzter Raum für die Anlieferung und Lagerung kann zu ineffizienten Abläufen führen.

  • Lösung: Optimierung der Lagerflächen durch moderne Regalsysteme und flexible Lagerstrukturen.

Nachhaltigkeitsaspekte

  • Lieferbündelung: Reduzierung der Anzahl der Fahrten durch zentrale Lieferung mehrerer Produkte in einer Tour.

  • Mehrwegverpackungen: Förderung von wiederverwendbaren Behältern und Verzicht auf Einwegplastik.

  • Regionale Lieferanten: Kürzere Transportwege durch Zusammenarbeit mit lokalen Produzenten.