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Ausschreibungen mehrerer Teilleistungen der Betriebsgastronomie

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Ausschreibungen für Teilleistungen in der Betriebsgastronomie

Ausschreibungen für Teilleistungen in der Betriebsgastronomie

Ausschreibungen mehrerer Teilleistungen der Betriebsgastronomie – darunter Nutzerausbauten, Spülküchenbetrieb, Personaldienstleistungen, Anzeigesysteme sowie zusätzliche Aspekte wie IT-Integration, Betriebs- und Verwaltungskonzepte, Eventbewirtung, Wartungs- und Instandhaltungsverträge. All diese Punkte sollten in den Ausschreibungsunterlagen und Verträgen transparent definiert werden, sodass sowohl die baulichen, technischen als auch betriebswirtschaftlichen und organisatorischen Abläufe optimal ineinandergreifen – für eine moderne, effiziente und verantwortungsvolle Betriebsgastronomie.

Einleitung und Zielsetzung

Betriebsgastronomie: Vergabe von Teilleistungen

  • Nutzerausbauten (bauliche und technische Gestaltung der Kantine/Küche),

  • Betrieb der Spülküche (Geschirrrückgabe, Spülstraße, Hygienekonzept),

  • Personaldienstleistungen (Küchen-, Service- und Kassierkräfte),

  • Anzeigesysteme (digitale Menütafeln, Kiosksysteme, Info-Displays).

Erfolgsfaktoren für einen zukunftsfähigen Gastronomiebetrieb

Darüber hinaus spielen IT-Integration, Betriebs- und Verwaltungskonzepte, Event- und Konferenzbewirtung, Wartungs- und Instandhaltungsverträge, Nachhaltigkeits- und soziale Kriterien sowie ein systematisches Risikomanagement (inkl. Eskalationsprozessen) eine immer größere Rolle, um einen reibungslosen, effizienten und zukunftsfähigen Gastronomiebetrieb zu gewährleisten.

Bau-/GU-Vertrag (Nutzerausbau):

  • Bauliche Ausstattung und technische Installationen (Wände, Böden, Lüftung, Theken).

  • Entweder als Nachtrag zum bestehenden GU-Vertrag oder separates Bau-Gewerk nach VOB/B oder BGB.

Dienstleistungs- oder Betriebsführungsvertrag (Spülküche):

  • Auftragnehmer übernimmt Maschinenbetrieb, Personal und Hygienemanagement.

  • Abrechnung nach definierten Service-Leveln oder Leistungsverzeichnissen.

Personaldienstleistungen:

  • Dienst- oder Werkverträge für Servicekräfte, Kassierer, Küchenhilfen.

  • Oft Los-weise vergeben, Tariftreue und Sozialstandards sind zu beachten.

Liefer- und Servicevertrag (Anzeigesysteme):

  • Lieferung von Hardware (Displays, Terminals) plus Software und ggf. Wartung.

  • Schnittstellen zu Kassensystem und ggf. Cloud-Plattform.

Küchen- und Kantinenausbau

  • Hochwertige, hygienische Oberflächen (Rutschhemmung, leicht zu reinigen).

  • Moderne Lüftungs- und Klimaanlagen (Fettabscheider, Abluftreinigung), Brandschutz (Löschvorrichtungen).

  • Möblierung (Tische, Stühle, Theken) sowie akustische Optimierung (Schallabsorption, Deckenpaneele).

IT- und Kassenanbindung

  • Ausreichende Daten- und Strominfrastruktur für Kassensysteme, Anzeigesysteme, ggf. WLAN.

  • Integration in ein Gebäudeleitsystem oder Intranet zur Aktualisierung von Speiseplänen.

Nachhaltigkeit

  • Energieeffiziente Küchengeräte, ggf. Wärmerückgewinnung aus Abluft.

  • Bessere Mülltrennung, Minimierung von Lebensmittelabfällen durch flexible Buffetplanung.

Geschirrrückgabe und Spülstraße

  • Definierte Kapazitäten (Stück/h) abhängig von Besucherzahlen.

  • HACCP-Konzept (Temperatur-, Chemie- und Kontaktzeitkontrolle).

  • Trockenzone, Lagerung sauberer Geschirrteile.

Dienstleistungsvertrag

  • Auftragnehmer kann Personal, Spülmaschinen-Betrieb und Verbrauchsmaterialien (Reinigungsmittel) stellen.

  • Service-Level: z. B. maximaler Umlaufzeit für Geschirr, Verfügbarkeit in Stoßzeiten.

Risikomanagement

  • Notfallpläne bei Maschinenausfall (Ersatzmaschinen?), Engpässen im Personal.

  • Regelmäßige Wartung und Desinfektion, Meldung an Hygienebeauftragte.

Personalprofile

  • Küchenfachkräfte (Köche, Beiköche), Servicekräfte (Bedienung, Kassierkräfte), Spülhilfen.

  • Mindestqualifikationen (z. B. Lebensmittelhygiene, Gesundheitszeugnis), Tarif- oder Mindestlohnstandards.

Schicht- und Einsatzpläne

  • Stoßzeiten (Frühstück, Mittagspeak, Nachmittags).

  • Event-/Konferenzservice bei Bedarf (z. B. abends).

Soziale Kriterien

  • Einhaltung Tariftreue, faire Löhne, ggf. Integration von Menschen mit Behinderungen oder Langzeitarbeitslosen.

  • Verpflichtung zu Schulungen (HACCP, Kundenkommunikation).

Funktionalität

  • Anzeige von Tagesmenüs, Preisen, Allergenen, Nährwerten.

  • Optional: Self-Order-Kiosk, Online-Vorbestellung für Speisen.

  • Live-Verknüpfung zum Kassensystem (Verfügbarkeit, Preisaktualisierung).

Technische Integration

  • API bzw. Software-Schnittstellen.

  • Sicherstellung stabiler Netzwerkverbindungen (WLAN/LAN).

  • DSGVO-Konformität, falls personalisierte Daten genutzt werden.

Design und Branding

  • Corporate Identity im Layout.

  • Wartung: Software-Updates, Hardware-Check, Ersatz bei Displaydefekten.

IoT-Anbindung und Monitoring

  • Sensorik in Kühlschränken, Buffetheizungen, Spülmaschinen → Warnungen vor Störungen oder Temperaturabweichungen.

  • Kassendaten-Analyse (Verkaufshäufigkeit, Stoßzeiten) zur Menü-Optimierung.

Softwarelösungen

  • Kassensoftware verknüpft mit Personaldaten (z. B. Subventionen), Buchhaltungs- und ERP-System (SAP, Oracle).

  • Möglichkeit, Mobile Payment (App, NFC) zu integrieren.

Sicherheits- und Datenschutzkonzept

  • Firewalls, VPN, Zugriffsrechte, Rollenverteilung (IT-Admin vs. Cateringpersonal).

  • Pseudonymisierung oder Minimierung personenbezogener Daten, Logging nur für Abrechnungszwecke.

Aufbau- und Ablauforganisation

  • Wer verantwortet Speiseplanung, Einkauf, Personaldisposition, Qualitätskontrolle?

  • Reportinglinien zum Auftraggeber (z. B. wöchentliche Kennzahlen, Monatsgespräch).

Kundenkarten und Bezahlsystem

  • Mitarbeiterkarte mit Guthaben oder Lohnabzug.

  • Subventionsmodell (Differenz zum echten Speisepreis).

Reporting und KPI

  • Umsatz pro Tag, Wartezeiten, Speisenreste, Personaleinsatz.

  • Systematische Auswertung zur Prozessoptimierung.

Cateringkonzept

  • Ausschreibung kann fordern, dass der Dienstleister Event-Catering für interne und externe Veranstaltungen anbietet.

  • Menüvorschläge, Pauschalen (Kaffeepause, Lunch, Fingerfood).

Integration ins Raumbuchungssystem

  • Bei Buchung von Konferenzräumen → Catering anforderbar (z. B. Bestuhlung, Buffet, Personal).

  • Abrechnung: Kostenstelle / Abteilung / Externe Rechnung.

Auf- und Abbau

  • Transport von Speisen, Geschirr, Deko zum Veranstaltungsraum.

  • Spätere Rückführung und Spülung im zentralen Spülbereich.

Küchen- und Spültechnik

  • Serviceverträge für Geräte (z. B. Spülmaschine, Kombidämpfer, Kühlschränke). Reaktionszeiten (innerhalb 4 Std. bei Ausfall).

  • Überprüfung von Abluft, Fettabscheider, Kälteanlagen.

IT-Systeme (Kasse, Anzeigesystem)

  • Softwareupdates, Hardwarewartung, 24/7-Hotline.

  • Mögliches SLA: 99,5 % Verfügbarkeit. Pönalen bei höheren Ausfallzeiten.

Vertragsdauer und Verlängerungsoption

  • Üblich 3–5 Jahre plus Option, Anschaffung teurer Küchengeräte meist mit Abschreibungszeit.

  • Laufende Berichterstattung (Serviceprotokolle, Austauschplan).

Ökologische Anforderungen

  • Energieeffiziente Geräte (z. B. ENERGY STAR), Minimierung Wasserverbrauch, Müllreduktion.

  • Bevorzugung regionaler Lieferanten, BIO- oder Fair-Trade-Sortiment, plastikreduzierter Verpackung.

Soziale Verantwortung

  • Einhaltung Tariftreue (Mindestlohn, geregelte Arbeitszeiten).

  • Integration behinderter oder benachteiligter Personen, ggf. Bonuspunkte im Vergabeverfahren.

Reporting zu ESG

  • Monatliche oder jährliche Umwelt- und Sozialreports (CO₂-Fußabdruck, Food Waste, Personalerhaltung).

  • Ggf. Zusammenarbeit mit gemeinnützigen Initiativen (z. B. Foodsharing).

Identifikation von Risiken

  • Versorgungsengpässe bei Lebensmitteln, Preissprünge.

  • Personalengpässe (Grippewellen, Fluktuation), Ausfall von Großgeräten.

Vertragliche Regelungen

  • Preisgleitklauseln (Indexierung von Lebensmittelkosten), Force-Majeure-Klauseln (Pandemie, Lieferkettenschock).

  • SLA mit Pönalen bei Nicht-Einhaltung (z. B. Geschirr nicht gereinigt zu Stoßzeit, Kassensystem länger als 30 Min. ausgefallen).

Eskalationsstufen

  • Projektleiter → Betriebsleiter → Geschäftsführung → Schiedsgremium.

  • Definierte Fristen, um Konflikte schnell zu lösen und Service sicherzustellen.

Notfallpläne

  • Back-up-Spülmaschinen oder -Dienstleister, externe Caterer bei Totalausfall der Küche.

  • Daten-Backup für Kassensystem, Offline-Betrieb bei Netzwerkausfall.