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Betriebsgastronomie als Beitrag zur Unternehmensführung gemäß ISO 26000

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Die Betriebsgastronomie als Baustein zur guten Unternehmensführung gemäß ISO 26000

Die Betriebsgastronomie als Baustein zur guten Unternehmensführung gemäß ISO 26000

Die Norm ISO 26000 definiert Leitlinien für gesellschaftliche Verantwortung und eine nachhaltige Unternehmensführung. Die Betriebsgastronomie kann dabei eine zentrale Rolle spielen, indem sie zur Umsetzung wesentlicher Prinzipien der ISO 26000 beiträgt. Durch die Integration nachhaltiger, sozialer und ethischer Werte in das gastronomische Konzept unterstützt die Betriebsgastronomie eine verantwortungsvolle Unternehmensführung und wird zum Ausdruck der unternehmerischen Verpflichtung gegenüber Mitarbeitenden, Gesellschaft und Umwelt. Die Ausrichtung der Betriebsgastronomie an den Leitlinien der ISO 26000 macht sie zu einem zentralen Element einer nachhaltigen und verantwortungsvollen Unternehmensführung. Sie schafft nicht nur einen Mehrwert für die Mitarbeitenden, sondern stärkt auch die Position des Unternehmens in der Gesellschaft. Durch die Verbindung von Nachhaltigkeit, Inklusion, Gesundheit und sozialer Verantwortung wird die Betriebsgastronomie zu einem sichtbaren Zeichen für die Werte und das Engagement des Unternehmens. Dieses integrative und ganzheitliche Konzept trägt wesentlich zu einer positiven Unternehmenskultur und langfristigem Erfolg bei.

ISO 26000 in der Betriebsgastronomie: Umsetzung wesentlicher Prinzipien für nachhaltiges Handeln

ISO 26000: Kernelemente und ihre Verbindung zur Betriebsgastronomie

Die Norm ISO 26000 umfasst sieben Kernthemen, die als Grundlage für gesellschaftliche Verantwortung und gute Unternehmensführung dienen. Diese lassen sich wirksam in die Gestaltung der Betriebsgastronomie integrieren:

Organisationsführung

  • Verantwortungsbewusste Entscheidungen: Die Ausrichtung der Betriebsgastronomie an den Unternehmenswerten und Zielen spiegelt eine verantwortungsvolle Führung wider.

  • Transparenz: Klare Kommunikation über Herkunft, Qualität und Nachhaltigkeit der angebotenen Speisen stärkt das Vertrauen der Mitarbeitenden.

  • Partizipation: Mitarbeitende werden aktiv in die Gestaltung der gastronomischen Angebote eingebunden, z. B. durch Feedback-Systeme oder Workshops.

Menschenrechte

  • Inklusion: Die Betriebsgastronomie wird so gestaltet, dass sie den Bedürfnissen aller Mitarbeitenden gerecht wird, unabhängig von kulturellem Hintergrund, Ernährungsvorlieben oder körperlichen Einschränkungen.

  • Faire Arbeitsbedingungen: Beschäftigte in der Betriebsgastronomie profitieren von sicheren Arbeitsplätzen und fairen Löhnen.

Arbeitspraktiken

  • Förderung des Wohlbefindens: Die Betriebsgastronomie unterstützt die physische und mentale Gesundheit der Mitarbeitenden durch ausgewogene, nahrhafte und ansprechende Speisen.

  • Berufliche Integration: Beschäftigungsmöglichkeiten für benachteiligte Gruppen, z. B. Menschen mit Behinderungen oder Langzeitarbeitslose, fördern eine inklusive Unternehmenskultur.

Umwelt

  • Nachhaltigkeit: Regionale und saisonale Zutaten, Zero-Waste-Konzepte, energieeffiziente Küchengeräte und Mehrwegsysteme reduzieren die Umweltauswirkungen der Gastronomie.

  • CO₂-Bilanz: Klimafreundliche Gerichte, wie vegetarische und vegane Optionen, sowie die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung tragen zur Erreichung unternehmerischer Klimaziele bei.

Faire Betriebs- und Geschäftspraktiken

  • Nachhaltige Beschaffung: Zusammenarbeit mit Lieferanten, die nach ethischen und ökologischen Standards arbeiten, fördert faire Handelspraktiken.

  • Transparenz in der Lieferkette: Klare Kennzeichnung von Zutaten und ihre Herkunft fördern das Bewusstsein für nachhaltige Konsumgewohnheiten.

Konsument*innenbelange

  • Gesundheitsförderung: Die Bereitstellung gesunder, ausgewogener Speisen fördert das Wohlbefinden der Mitarbeitenden und trägt zur Prävention ernährungsbedingter Krankheiten bei.

  • Nährwerttransparenz: Klare Informationen zu Kalorien, Allergenen und Nachhaltigkeitsaspekten helfen den Mitarbeitenden, bewusste Entscheidungen zu treffen.

Einbindung und Entwicklung der Gemeinschaft

  • Lokale Kooperationen: Zusammenarbeit mit regionalen Produzenten und Initiativen stärkt die lokale Wirtschaft und fördert gesellschaftliche Verantwortung.

  • Soziale Projekte: Überschüssige Lebensmittel können an gemeinnützige Organisationen gespendet oder in sozialen Projekten weiterverwendet werden.

Nachhaltige Beschaffung und Ernährung

  • Regionale Zutaten: Partnerschaften mit regionalen Landwirten, um saisonale Produkte zu beziehen.

  • Fairer Handel: Einsatz von fair gehandelten Produkten wie Kaffee, Tee oder Schokolade.

  • Nachhaltigkeitszertifikate: Verwendung von Zutaten mit anerkannten Zertifikaten (z. B. EU-Bio-Siegel, MSC für Fisch).

Inklusion und Diversität

  • Internationale Küche: Regelmäßige Themenwochen mit Gerichten aus unterschiedlichen Kulturen fördern die Wertschätzung für Diversität.

  • Ernährungsvielfalt: Angebote für unterschiedliche Ernährungsweisen, wie vegane, vegetarische oder allergikerfreundliche Optionen.

Umweltschutz

  • Zero-Waste-Strategien: Optimierung der Speisenplanung und Verwertung von Resten (z. B. Gemüseabschnitte für Brühen).

  • Mehrweg- und Pfandsysteme: Reduktion von Einwegverpackungen durch Mehrwegbehälter und -geschirr.

  • Energieeffizienz: Nutzung energieeffizienter Küchengeräte und Beleuchtung.

Gesundheitsförderung

  • Gesunde Alternativen: Fokus auf vollwertige, nährstoffreiche Speisen und Snacks, ergänzt durch eine klare Kennzeichnung der Nährwerte.

  • Ernährungsberatung: Schulungen oder Beratungsangebote für Mitarbeitende zur Förderung eines bewussten Umgangs mit Lebensmitteln.

Soziale Verantwortung

  • Integration: Beschäftigung von Mitarbeitenden aus sozialen Initiativen oder mit besonderen Bedürfnissen.

  • Gemeinschaftsprojekte: Spenden von Lebensmitteln oder Einnahmen bestimmter Aktionen an gemeinnützige Organisationen.

Nachhaltigkeit als Investition

  • Langfristige Einsparungen: Nachhaltige Maßnahmen, wie die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung oder die Nutzung energieeffizienter Geräte, senken langfristig die Betriebskosten.

  • Attraktives Angebot: Eine Betriebsgastronomie, die Werte wie Gesundheit und Nachhaltigkeit integriert, erhöht die Akzeptanz und die Bereitschaft der Mitarbeitenden, diese aktiv zu nutzen.

Mitarbeitendenbindung

  • Wertschätzung zeigen: Eine werteorientierte Betriebsgastronomie stärkt die emotionale Bindung der Mitarbeitenden an das Unternehmen und senkt die Fluktuationsrate.

  • Employer Branding: Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung im gastronomischen Angebot machen das Unternehmen auch für externe Talente attraktiv.

Effiziente Prozesse

  • Planung: Präzise Kalkulation und der Einsatz digitaler Systeme minimieren Verluste und optimieren die Abläufe.

  • Lieferketten: Regionalität und kürzere Transportwege fördern nicht nur die Nachhaltigkeit, sondern reduzieren auch Lieferkosten.

Für Unternehmen

  • Imagepflege: Die Umsetzung der ISO-26000-Leitlinien in der Gastronomie zeigt, dass das Unternehmen seine gesellschaftliche Verantwortung ernst nimmt.

  • Reputation: Ein wertebasiertes gastronomisches Angebot stärkt die Außenwirkung und das Vertrauen der Stakeholder.

  • Betriebsklima: Eine Gastronomie, die sich an den Bedürfnissen der Mitarbeitenden orientiert, fördert Zufriedenheit und Motivation.

Für Mitarbeitende

  • Gesundheit: Ein ausgewogenes Angebot trägt zur physischen und mentalen Gesundheit bei.

  • Teilhabe: Die Möglichkeit, Wünsche und Feedback einzubringen, stärkt die Wertschätzung und das Zugehörigkeitsgefühl.

  • Nachhaltigkeitsbewusstsein: Das Angebot unterstützt die Mitarbeitenden dabei, ihre eigene Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft wahrzunehmen.