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Qualitätsmanagement der Betriebsgastronomie

BEIM QUALITÄTSMANAGEMENT GEHT ES UM MEHR ALS UM DIE QUALITÄT DER SPEISEN UND GETRÄNKE

BEIM QUALITÄTSMANAGEMENT GEHT ES UM MEHR ALS UM DIE QUALITÄT DER SPEISEN UND GETRÄNKE

Das Erfassen und Erfüllen der Wünsche und Anforderungen der Gäste bestimmt sämtliche Betriebsabläufe. Ein System, das Fehler frühzeitig erkennt und Verbesserungen schnell umsetzt, muss stetig weiterentwickelt werden. Diese Anstrengung zahlt sich aus, da sie den Betrieb transparent gestaltet und alle Stakeholder bei Bedarf Informationen erhalten können.

Qualitätsmanagement in Betriebsrestaurants

QUALITÄTSMANAGEMENT IN BETRIEBSRESTAURANTS

Die Qualitätspolitik, Qualitätsziele und zugehörige Regelungen, welche beschreiben, wie verschiedene Prozesse innerhalb der Organisation funktionieren, wer für was verantwortlich ist und welche Nachweise dokumentiert werden, bilden die Basis eines Qualitätsmanagementsystems. Um all dies klar zu definieren, erstellen Organisationen in der Regel umfassende Qualitätsmanagement-Handbücher und schreiben eine Reihe von detaillierten zusätzlichen Regelungen. In internen Audits wird dann festgestellt, ob tatsächlich alles in der Praxis so ausgeführt wird, wie es die festgelegten Regelungen vorschreiben, und ob diese Regelungen immer noch geeignet sind, einen reibungslosen und effizienten Geschäftsbetrieb sicherzustellen.

Voraussetzungen für Qualitätsmanagement

Eine Bedingung für die Implementierung eines Qualitätsmanagements ist, dass die Unternehmensverantwortlichen sich mit den Grundsätzen der Qualitätssicherung identifizieren. Ein Top-down-Ansatz ist notwendig - ein Bottom-up-Ansatz funktioniert hier nicht. Das Management legt Qualitätsziele fest, einschließlich derer für die Lebensmittelversorgung. Es gilt, Leitbilder zu entwickeln, mit denen sich die Mitarbeiter identifizieren können. Die zuständigen Führungsebenen setzen spezielle Qualitätsziele, die mit den anderen Unternehmenszielen übereinstimmen. An der Realisierung der Qualitätsziele sollten alle beteiligt werden.

Eine weitere Voraussetzung für die Einführung der Qualitätssicherung ist, dass alle gut über die Qualitätssicherungsverfahren informiert und geschult werden (Bottom-up-Ansatz). Wer Qualitätssicherung implementieren möchte, muss zuerst investieren, indem er moderne Technologie und Informationssysteme bereitstellt und Fortbildungsmassnahmen durchführt. Das Ziel dieser Schulungsmaßnahmen ist es, den Mitarbeitern die Hintergründe der Vorschriften transparent zu machen, um Überzeugung zur Einhaltung zu erzielen. Die Personalentwicklung erfolgt nach dem Motto:

Transparenz durch Information und Schulung.

Einheit der Qualitätsdimensionen

Insbesondere in allen Dienstleistungsbereichen, einschließlich des Caterings, besteht eine starke Verbindung. Eine Facility-Management-Organisation kann nicht erfolgreich bestehen, ohne die langfristige Zufriedenheit ihrer Kunden. Besonders im Gesundheitswesen bilden Patienten, Heimbewohner und natürlich auch die Mitarbeiter, die an der Betriebsverpflegung teilnehmen, sowie Gäste den Schlüssel zum wirtschaftlichen Erfolg und zur dauerhaften Wettbewerbsfähigkeit des Catering-Bereichs. Neben den Anforderungen an die Speisenversorgung, die beispielsweise in Großunternehmen oder in Organisationen bestehen, muss die Speisenversorgung in Krankenhäusern oder Heimen entsprechend der medizinischen Indikation durchgeführt werden. Dies betrifft insbesondere die Diätküche. Trotz der wirtschaftlich notwendigen hohen Effizienz aller Prozessabläufe muss immer die Individualität und Attraktivität vorhanden sein, die für den Erfolg erforderlich ist. Es geht also letztendlich darum, die Einheit der im Folgenden definierten Qualitäten sicherzustellen.

  • Strukturqualität

  • Prozessqualität

  • Ergebnisqualität.

Was ist unter den einzelnen Qualitäten zu verstehen?

Strukturqualität

Eine solide Strukturqualität führt zu einer hohen Prozessqualität, die wiederum eine ausgezeichnete Ergebnisqualität hervorbringt. In anderen Worten - um ein spezifisches Beispiel zu nennen - ermöglichen vorteilhafte Rahmenbedingungen in der Krankenhausküche einen effizienten Betriebsablauf, der sowohl die Patienten als auch das Krankenhaus selbst zufriedenstellt. Die Strukturqualität, als erste Qualitätsdimension, beurteilt die Rahmenbedingungen, unter denen die Leistungen in der Speisenversorgung erbracht werden. Solche Rahmenbedingungen umfassen zum Beispiel die Qualifikation und Anzahl der Mitarbeiter, die vorhandenen Aus-, Fort- und Weiterbildungskonzepte, die räumliche und funktionale Ausstattung der Küche und die Organisationsstruktur.

  • Strukturfaktoren

  • Bauliche Gegebenheiten

  • Technische Ausstattung

  • Personal / Aufbauorganisation

  • Produktionsverfahren

  • Versorgungs- / Speisenangebot / Diätetische Versorgung

  • Verfahren der Menüerfassung / Menüplanung

  • Vertragliche und rechtliche Parameter.

Prozessqualität

Die zweite Qualitätsdimension ist die Prozessqualität. Sie beurteilt Art und Umfang der Leistungserbringung sowie die Betriebsabläufe. Die wichtigsten Prozessfaktoren hierbei sind:

  • Ablauforganisation

  • Produktionsablauf

  • Warenwirtschaft

  • Einkaufsmanagement

  • Schnittstellenmanagement

  • Vergleichsrechnungen (Controlling)

  • Verwaltung / Mitarbeiter).

Ergebnisqualität

Die dritte Qualitätsdimension, die Ergebnisqualität, umfasst die Bewertung der Qualität der gelieferten Dienstleistungen - das heißt die Qualität der Speisen - durch Kunden und Mitarbeiter. Die Ergebnisqualität stellt den ultimativen Standard für die Qualität der bereitgestellten Dienstleistungen dar.

Als die Ergebnisfaktoren können zusammengefasst werden:

  • Das Qualitätsmanagement mit seinen speziellen Anforderungen HACCP und LMHv

  • Kundenzufriedenheit (Patienten, Gäste, Mitarbeiter, Heimbewohner usw.

  • Betriebswirtschaftliche Ergebnisse und deren Auswertungen

  • Kosten-Nutzen-Analysen.

Die drei Qualitätsdimensionen

Qualitätsmanagement zielt auf ständige Verbesserung der Struktur-, Ergebnis- und Prozessqualität sowie Wirtschaftlichkeit ab.

Die Resultate der Qualitätssicherung erfüllen zwei Zwecke. Zuerst, die Bedingungen, die zufriedenstellend sind, können bestätigt und erhalten bleiben. Das heißt, die angestrebte Qualität wird effektiv gemessen, was als Qualitätssicherung bekannt ist. Aber für die Teile, die nicht zufriedenstellend sind, sollte eine Veränderung angestrebt werden, das wird als Qualitätsverbesserung bezeichnet. Eine Qualitätsbewertung sollte nie isoliert von Qualitätssicherung und -verbesserung betrachtet werden. Zudem sollte regelmäßig eine Qualitätsbewertung inklusive der nötigen Korrekturen durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass systematische Qualitätssicherung aktiv betrieben und aufrechterhalten wird.

Insbesondere im Gesundheitswesen hat sich aufgrund der komplexen und dynamischen Struktur der Qualitätssysteme und ihrer Messung, sowie der Unfähigkeit, einen bestimmten Perfektionsgrad zu garantieren, gezeigt, dass es realitätsnäher ist, über Systeme der Qualitätsverbesserung zu sprechen, anstatt über Systeme der Qualitätssicherung. Neben den zuvor erläuterten drei Qualitätsdimensionen, lassen sich in Küchen speziell drei weitere Komponenten herausstellen. Daraus entsteht eine sogenannte Technik-Beziehungen-Organisations-Tabelle.

Technik- Beziehungen - Organisation

... Küchentechnik bzw.
Produktion

... interpersonellen Beziehungen und. professionellen Handlungen

... Organisation der Küche

 

Eigenschaften

 

Effektivität

Achtung vor dem Mitarbeiter

Umgebung

Ausrüstung des Arbeitsplatzes

Vertrauen

Unfallverhütungsvorschriften

Nutzen

Informationsfluss

Kontinuität

Sicherheit

Kommunikation

Effektivität

Sorgfältigkeit

Teamorientiertes Arbeiten

Hygienestand

Technische Einrichtung

   

Erfahrungen

   

Organisierte Abläufe

   

Energieverbrauch

   

Rohstoffqualität

   

Verbesserung der Qualität als KVP

Eine Verbesserung der Qualität in der Küche sollte nicht als ad hoc-Maßnahme, sondern als kontinuierlicher Prozess betrachtet werden. Das folgende Bild zeigt schematisch, auf welche Hauptprozesse sich dieser konzentrieren sollte. Es handelt sich um die Organisation, die Mitarbeiter und die Abläufe in der Küche selbst. Der gesamte Prozess zielt letztlich auf die Erfüllung der Qualitätskriterien ab.

  • Effektivität und Effizienz, also der Wirtschaftlichkeit

  • des Arbeitsfriedens, gepaart mit der Erreichung einer hohen Kundenzufriedenheit.

Die Qualitätsentwicklung in der Küche umfasst folgende Schritte: 5 Schritte der Qualitätsentwicklung

Projektschritt

Beschreibung

Problemerfassung und -darstellung

Bewertung des bisher praktizierten Standes und Diskussion des gewünschten Qualitätsanspruchs unter Berücksichtigung der praktischen Gegebenheiten und Möglichkeiten (Soll-Ist-Vergleich)

Finden der Lösung und des Weges dahin

den neuen Standard formulieren (Achtung: vor der Einführung des Standards müssen die strukturellen Voraussetzungen dafür geschaffen werden)

Verbündete/Mitkämpfer finden und mobilisieren (Konsens im Unternehmen schaffen)

Qualifizierung der Mitarbeiter

Information, Fortbildung, Mitarbeitergespräche, Mitarbeiter müssen in der Lage sein bzw. dahingehend unterstützt werden, die geforderte Qualität umzusetzen.

Standardeinführung und -umsetzung

Die neuen Standards werden für eine bestimmte Zeit erprobt, es erfolgt die Auswertung des Probelaufs, in der strittige Punkte bzw. Schwachstellen nochmals abgeändert oder verbessert werden. Anschließend wird der neue Standard verbindlich eingeführt. Im Vorfeld sind hierzu Richtlinien zu erstellen, die Verbindlichkeiten von Standards zu definieren und auch die Konsequenzen bei Missachtung festzulegen.

Qualitätssicherung und ständige Weiterentwicklung (KVP)

Qualitätserhebungen in der Praxis, regelmüßige Auswertung der Erfahrungen (Ist-Soll-Vergleich). Anleitung der Mitarbeiter zur Selbstkontrolle: ggf. Maßnahmen zur Ist-Soll-Anpassung.

Qualitätsbereiche in der Küche

Unter KVP versteht man Qualitätserhebungen in der Praxis, regelmäßige Auswertungen der Erfahrungen (Ist-Soll-Vergleich) und die Anleitung der Mitarbeiter zur Selbstkontrolle, einschließlich möglicher Maßnahmen zur Ist-Soll-Anpassung. Da sich diese drei Bereiche überschneiden, kann ein einzelner Bereich immer nur so gut sein, wie es die anderen Bereiche zulassen. Die Herstellung der Speisen stellt das eigentliche Produkt dar, deshalb definiert man zuerst die gewünschte Produktqualität. Im nächsten Schritt gewährleistet man die organisatorischen Voraussetzungen und eine gezielte Mitarbeiterqualifikation.

Bei der Bearbeitung solcher Verbesserungsprojekte achtet man auf die erkannten Problemfelder. Es geht nicht immer um hochtechnisierte Prozesse, wie es beispielsweise im technischen Gebäudemanagement der Fall sein kann. Vielmehr geht es oft einfach darum, die Fähigkeiten und Möglichkeiten der beteiligten Personen zu erkennen und zu verbessern. Im Küchenbetrieb steht immer der Mensch an erster Stelle. Oft sind nur mangelnde Kenntnisse, unzureichende Fähigkeiten, Angst vor Vorgesetzten, fehlende Informationen oder Desinteresse die Ursachen für Fehler und Störungen in den Betriebsabläufen. Eng verbunden mit den genannten Problemen sind die kapazitiven Möglichkeiten. Weil diese in modernen Küchen oft nicht ausreichend sind, potenzieren sich die objektiven mit den subjektiven Ursachen. Neben fehlenden Kapazitäten können auch organisatorische Mängel zur schlechten Leistung beitragen. Beispielsweise können Produktionslisten fehlen oder unübersichtlich sein, Datenträger in der Software nicht oder unzureichend vorhanden sein, oder die Arbeitsabläufe (Standards) nicht optimal geplant oder vorgegeben sein. Nach der Analyse dieser Ursachen stellt man fest, in welchen Bereichen sie vermehrt auftreten, um daraus dann die konkreten Projektziele zu formulieren. In einer Großküche betreffen solche Projekte in der Regel.

  • Die Lebensmittelbeschaffung

  • Die Speisenportionierung

  • Der Spülbereich

  • Der Transport der Speisen

  • Ernährungsberatung

  • Kommunikation mit den einzelnen Produktionsbereichen oder im Krankenhaus Defizite bei der Kommunikation mit den einzelnen Stationen

  • die Gestaltung des Dienstplanes, insbesondere bei fehlender Besetzung.

Einführung TQM

Moderne Küchen streben heute das System des Total Quality Management (TQM) an. Man kann dieses System als "quasi normativ" betrachten und ihm bei der Bearbeitung die folgenden acht Phasenschritte zuweisen:

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Schaffung von Qualität vor allem von folgenden Faktoren abhängt.

  • der Organisation und der Struktur der Küche

  • ausreichend qualifizierte Mitarbeiter in Verbindung mit guter Personalentwicklung (Fortbildung)

  • der effizienten Personaleinsatzplanung

  • und einer guten modernen Küchenausstattung.

Als Methoden der Qualitätssicherung unterscheidet man interne und externe Qualitätssicherung:

Interne und externe Qualitätssicherung im Krankenhaus

intern

beinhaltet, dass die Mitarbeiter selbst Maßnahmen zur Sicherstellung und Verbesserung der Qualität von Versorgungsabläufen entwickeln. Externe kontrollieren dann, ob mit den angewandten Methoden die gesteckten Ziele erreicht worden sind. Interne Qualitätssicherung ist die ständige Überprüfung der eigenen Leistung, die Suche nach möglichen Schwachstellen und das Bemühen, Erreichtes zu verbessern. Diese Art der Qualitätssicherung ist Aufgabe aller Mitarbeiter und liegt in alleiniger Verantwortung des Unternehmens.

extern

bedeutet, dass Qualitätsstandards und Qualitätskriterien von Behörden und ausgewählten Institutionen festgelegt und von außen überprüft werden. Die interne Qualitätssicherung sollte der externen vorgezogen werden. Qualitätssicherungskontrolle von außen führt meist nicht automatisch zu einer Steigerung der Leistung. Interne Qualitätssicherung dagegen zielt auf ein mitarbeiterorientiertes Qualitätsbewusstsein ab und damit auf eine ständige Verbesserung der Qualität. Bei den Mitarbeitern soll ein Qualitätsbewusstsein erzielt werden. Nur der Mitarbeiter selbst ist Experte seiner Arbeit. Interne Qualitätsprojekte arbeiten in den Abteilungen an einer kontinuierlichen Verbesserung der Versorgungsqualität, der Patientenzufriedenheit sowie der teamorientierten, effizienten Organisation von Arbeitsabläufen.

TQM und Qualitätsleitlinien in der Küche

Total Quality Management (TQM) ist ein Instrument zur Verbesserung der

  • betrieblichen Abläufe,

  • des Betriebsklimas

  • und der Mitarbeitermotivation (nicht nur) in der Küche.

In Bezug auf die Qualitätsarbeit, insbesondere in Krankenhausküchen, existiert eine Reihe von Vorschriften bzw. Normen. Die gesetzliche Verankerung der Qualitätssicherung im Krankenhaus findet sich in § 137 SGB V. Die DIN EN ISO Norm 9004, Teil 2, dient als Leitfaden für den Dienstleistungsbereich. Diese Normen beschreiben vor allem.

  • die Einführung eines Qualitätssicherungssystems

  • deren Umsetzung und Institutionalisierung

  • bis hin zum Total Quality Management (TQM), sozusagen der höchsten Stufe des Qualitätsmanagements.

Voraussetzungen für die Einführung von TQM

Qualitätsmanagement entspricht der modernen Betriebsführung als Mittel zur Beseitigung von Leerlauf und Verschwendung und zur Verbesserung der Ergebnisqualität. Damit einher geht auch die Schaffung von Vorteilen im Wettbewerb. Dabei besteht der Wettbewerb nicht nur aus den anderen Anbietern, die für die Betriebsangehörigen in zumutbarer Entfernung liegen, sondern vor allem aus dem persönlichen Budget der einzelnen Essensteilnehmer. Neben der Qualität ist schließlich der Preis das ausschlaggebende Kriterium, ob man im Unternehmen mittags Essen geht, bzw. wie häufig man das macht. Die Effekte, die durch ein Qualitätsmanagement entstehen können, sind vor allem:

  • geringere Kosten bei gleichzeitig verbesserter Qualität.

  • Qualitätssicherung ist interdisziplinäre Aufgabe des gesamten Personals

  • Angelegenheit eines jeden Mitarbeiters der Speisenversorgung

  • und hauptsächlich die daraus sich ergebenden Vorteile im Wettbewerb.

Die Wettbewerbsvorteile im Krankenhaus ergeben sich vor allem daraus, dass die Patienten bei der Auswahl ihres Krankenhauses immer wählerischer werden. Eine gute Speisenversorgung und Ernährungsberatung spielen dabei eine sehr große Rolle. Gerade Krankenhäuser gehen mehr und mehr zur Zertifizierung ihrer Speisenversorgung über. Wenn ein Unternehmen ein QS-System errichten will, geht es davon aus, dass dieses Projekt etwa drei Jahre dauern wird. Die Zertifizierung wird mehr und mehr bei der Auswahl des Krankenhauses ein Entscheidungskriterium. Zu einem QS-System gehören Qualitätsleitlinien. Deren Überprüfung muss ständig durchgeführt werden, um festzustellen, ob:

  • die Leitlinien noch aktuell sind

  • die Wirtschaftlichkeit des Bereiches Catering in Ordnung ist

  • ob alle Leistungen erbracht werden

  • oder ob es gar Leistungen gibt, die künftig entfallen können.

Für die Implementierung von TQM sind verschiedene Bedingungen notwendig. Die bestehenden Strukturen und Prozesse, einschließlich dessen, was wir als normalen Betrieb bezeichnen, müssen überprüft werden. Es ist ebenso wichtig zu prüfen, ob eine ausreichende Kundenorientierung vorhanden ist und ob die Arbeitsprozesse sicher sind, oder ob eine Verbesserung durch Standardisierung erforderlich ist. Ein effektives Instrument zur Entwicklung eines TQM und zur Beantwortung der Frage "Wo stehen wir eigentlich?" ist die Anwendung von Benchmarking.

Qualitätsindikatoren und QM-Praxis

Erfolgreiches Leistungs- und Qualitätsmanagement ist grundsätzlich durch den Einsatz von KPI in Verbindung mit SLA (Service Level Agreements) möglich. Das gilt natürlich auch für das Catering. Es ist wichtig, hier zwischen den Begriffen Prozess-, Struktur- und Ergebnisqualität zu differenzieren. Die Tabelle listet die wichtigsten Indikatoren auf, die speziell für die Speisenzubereitung in Krankenhäusern relevant sind.

KPI-Beispiele für das Catering

Indikator für die Qualität

Erläuterung

der Prozesse

- Wartezeit, d. h. Verzugszeit gegenüber dem geplanten Tagesablauf (Personalbindungszeiten),
- Organisation von Diätberatungen auf Station,
- Temperatur der Speisen beim Patienten,
- zeitliche Abstimmung von Herstellung und Verteilung der Speisen und Anzahl der falsch gelieferten Menüs.

der Struktur

- räumliche und funktionelle Ausstattung der Küche. Fortbildungsmöglichkeiten für Mitarbeiter,
- bezüglich Personals: Verhältnis der Fachkräfte zu ungelernten Kräften- Einsatz von Frischwaren bzw. Convenience und Produkten im Verhältnis zum Gesamtlebensmittelverbrauch

der Ergebnisse

Zufriedenheit mit dem Essen- der Patienten
- der Mitarbeiter des Unternehmens/Krankenhauses
- Zufriedenheit mit der Speisenversorgung - und dem Service der Küche

Anzahl von Beschwerden (Beschwerdemanagement )

Im Rahmen der alltäglichen Umsetzung des Qualitätsmanagements sollten einige praktische Erfahrungen einbezogen werden. Veränderungsprojekte, die oft im Rahmen von TQM erforderlich sind, stoßen nicht immer auf die Zustimmung der Beteiligten. Daher ist es wie bei allen Unternehmensprojekten wichtig, die Vorgaben zur Durchführung von Projekten (betriebliches Projektmanagement) korrekt anzuwenden. Es müssen Maßnahmen getroffen werden, um gegenläufige Meinungen, die durch Ängste, Ablehnung, Skepsis usw. die Projektdurchführung behindern könnten, zu berücksichtigen. Ein sehr wichtiger Aspekt dabei ist die rechtzeitige Einbeziehung der Arbeitnehmervertretung. Leider wird dies in der Praxis oft so lange verzögert, bis die Arbeitnehmervertretung selbst große Zweifel an den Maßnahmen hat und nicht mehr als Multiplikator dient. Der Autor hat in seiner praktischen Arbeit immer wieder die positive Erfahrung gemacht, dass selbstbewusste Arbeitnehmervertretungen, wenn sie offen und ehrlich einbezogen werden, in der Regel eine gute Unterstützung bieten. Das setzt auch voraus, dass die betroffenen Personen neben den begleitenden Informationen auch entsprechende Schulungen erhalten. Dies ist besonders wichtig, da die anschließende Implementierung der Projektergebnisse ohne die Mitarbeiter und ihr neues Wissen nicht funktioniert. Qualitätszirkel sind gut geeignet, um alle Beteiligten intensiv in das Projekt einzubeziehen. Diese Einbindung dient vor allem dazu...

  • der Findung von zu verbessernden Abläufen bzw. Ausrüstungen

  • einschließlich der entsprechend zu erarbeitenden Konzepte für die Umsetzung

  • und der Mitwirkung im Projekt.

Organisation bei Projekten (Biespiel)

Die Zusammensetzung solcher Qualitätszirkel stellt eine besondere Herausforderung dar. Da Projekte oft über Abteilungs- oder Bereichsgrenzen hinweg gehen, müssen Qualitätszirkel interdisziplinär besetzt sein. Um das zu erreichen, müssen zuerst eventuelle Interessenskonflikte gelöst werden. Wenn das nicht gelingt, können aus dieser Quelle ständig Schwierigkeiten entstehen. Eine weitere Voraussetzung ist ein autorisierter Projektleiter, der sowohl persönlich als auch fachlich von allen Beteiligten akzeptiert wird. Wer hier unerfahrene Personen einsetzt, riskiert, dass diese "verbrannt" werden. Qualitätszirkel bestehen aus maximal zehn Teilnehmern. Sie treffen sich regelmäßig (wöchentlich oder zweimal im Monat für eine bis zwei Stunden), um sich außerhalb von laufenden Projekten gegenseitig zu informieren. Die Themen betreffen in der Regel den Arbeitsablauf und die Arbeitsplatzgestaltung sowie die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen der Küche und den anderen betrieblichen Bereichen - in einem Krankenhaus sind das die Stationen. Je nach Bedeutung und Umfang der erkannten Probleme muss ein Lösungsweg vorgeschlagen oder entschieden werden. Hier kann es sein, dass das Zirkelmitglied das Problem in seinem Bereich schnell klären kann, aber es kann auch sein, dass ein Teilprojekt initiiert und bearbeitet werden muss.

Bei der Organisation von Qualitätszirkeln ist es am besten, grundsätzlich von der gleichen Struktur wie in einem Projektteam auszugehen. Das bedeutet, dass die Hierarchie-Strukturen aufgehoben sind. Das Ganze funktioniert nach einer sogenannten Matrix. Es gelten also andere "Vorgesetzten-Verhältnisse". Das kann dazu führen, dass im Qualitätszirkel oder im Projektteam ein Mitarbeiter plötzlich für die spezielle Arbeitsaufgabe zum Chef seines eigenen Vorgesetzten wird. Die Personalentwicklung sollte die Beteiligten bewusst auf solche Matrix-Verhältnisse vorbereiten.

Das folgende Beispiel zeigt eine solche Matrixstruktur in Verbindung mit einer allgemein üblichen Linienstruktur.

Für die Umsetzung eines Qualitätsmanagement-Projektes, wie es oben beschrieben wird, werden im dargestellten Beispiel vier Arbeitskräfte in eine temporäre Projektorganisation berufen. Die Projektleitung wird dem Mitarbeiter MA K 2 aus dem Bereich FM/Küche übertragen. Projektmitarbeiter werden MA 8.1 aus dem Bereich der Fertigung, MA 3.2 aus dem Bereich Einkauf und schließlich der Abteilungsleiter der Abteilung 5.

Gemäß ihrer Fachkompetenz werden den Projektmitarbeitern die festgelegten Arbeitspakete 1-3 zur Bearbeitung zugewiesen. Unter der Führung des Projektleiters bearbeiten sie diese gemäß den betrieblichen Regelungen des Projektmanagements, die in Form eines Projekthandbuches im Unternehmen allgemein gültig sind.

Bis zu diesem Punkt funktioniert der Prozess in vielen Unternehmen sehr gut. Da es jedoch kein Perpetuum Mobile gibt, muss noch festgelegt werden, welches Budget der Projektorganisation zur Verfügung steht.

Um dies zu erreichen, müssen die Aufgaben der einzelnen Projektmitarbeiter und des Projektleiters in ihrer jeweiligen Position innerhalb der Linienorganisation entsprechend dem für die Projektlösung erforderlichen Anteil reduziert werden. Wenn erwartet wird, dass das Projekt auf mysteriöse Weise ohne entsprechende zusätzliche Budgetmaßnahmen erfolgreich sein wird, wird diese Erwartung nur in den seltensten Fällen erfüllt. Solche Fälle treten in der Regel nur dann auf, wenn in der Projektorganisation ausschließlich Enthusiasten arbeiten. Ein solcher Zustand ist natürlich nicht die Regel. Deshalb muss festgelegt werden, wie die fehlende Personal-Kapazität in der Linienorganisation ausgeglichen wird. Hierfür gibt es ganz unterschiedliche Lösungen, wie zum Beispiel, zeitweise...

  • auf einen gewissen Komfort verzichten

  • den Servicelevel herabsetzen

  • Zeitarbeitskräfte oder Praktikanten zusätzlich einstellen

  • Überstunden

  • Prämien.

Für einen bestimmten Zeitraum könnte die Personalkapazität einer Projektorganisation bereitgestellt werden. Zusätzlich müssen die Kosten gedeckt werden, die für die materielle Absicherung des Projekts erforderlich sind, wie zum Beispiel:

  • Materialien

  • Ausrüstungen

  • Modelle

  • Prototypen und

  • Immaterielle Leistungen, wie z.B. Beratung.

Undefinierte Organisation

Es wird also klar, dass ein Projekt nur so viele Ressourcen verbrauchen darf, wie es in der Lage ist, zukünftigen Mehrwert plus Amortisation zu schaffen. Dies erfordert eine gründliche Projektvorbereitung, einschließlich einer soliden Wirtschaftlichkeitsberechnung und einem Finanzierungskonzept (Budget). Selbstverständlich sieht das Projektmanagement-Handbuch die entsprechenden Kontrollschritte (Meilensteine) vor.

Aber damit sind die Anforderungen noch nicht vollständig erfüllt, denn das Bild "Organisation bei Projekten" ist grundsätzlich unvollständig, da die Projektorganisation "in der Luft hängt". Sie ist aus der Linienorganisation herausgelöst, fehlt aber noch jeglicher verantwortlichen Leitung. Im gegebenen Beispiel steht die Unternehmensleitung über den am Projekt beteiligten Struktureinheiten.

Temporäre Matrixorganisation

In diesem Fall muss die Unternehmensleitung auch eine leitende Zuständigkeit für die temporäre Projektorganisation haben. Von der Unternehmensleitung wird in diesem Fall noch mehr gefordert: Sie ist der Auftraggeber für die Projektorganisation. Wenn also konsequent nach dieser hier beschriebenen Logik gehandelt wird, sollte es kein Problem sein, die entsprechenden Ressourcen von der Unternehmensleitung bereitzustellen.

Auf diese Weise erhält das Projekt "ganz automatisch" betriebsweite Bedeutung und Akzeptanz. Eine temporäre Matrixorganisation entsteht, die während der Projektdauer die betrieblichen Funktionen sicherstellt.

Wir haben dieses Thema hier etwas detaillierter dargestellt, weil...

  • es natürlich nicht nur im Bereich Catering Gültigkeit hat, sondern grundsätzlich ist,

  • normalerweise mehrere Projekte parallel laufen,

  • und weil immer wieder in der Praxis zu beobachten ist, dass gut gemeinte Projekte des Qualitätsmanagements und anderer wichtiger Themen schließlich im Sande verlaufen.

Man könnte es auch deutlicher formulieren: Wenn die übergeordnete, interdisziplinäre Leitungsebene nicht bereit ist, dem hier beschriebenen Mechanismus zu folgen und ihm gerecht zu werden, sollte das Projekt erst gar nicht gestartet werden. Die Wahrscheinlichkeit des Scheiterns ist zu hoch, denn Enthusiasmus allein stellt keine solide Planungsbasis dar.

Wenn ein seriöses Projektmanagement-Handbuch existiert und die Projekte entsprechend dem hier dargestellten grundlegenden Beispiel durchgeführt und bearbeitet werden, sollte die Mitarbeitermotivation kein großes Problem darstellen. Natürlich erfordert es eine gewisse Fingerspitzengefühl der jeweiligen Führung und Menschenkenntnis bei der Auswahl der Projektmitarbeiter. Projektmitarbeiter müssen hohe Fachkompetenz und gutes Wissen über die alltäglichen Betriebsabläufe aufweisen. Eine Zusammenarbeit mit der Personalentwicklung in diesem Zusammenhang ist empfehlenswert. Hier sollten vor allem Themen wie...

Qualitätssicherungsbericht

In der Fachliteratur wird mitunter das Wort Qualitätssicherungsbericht benutzt. Darunter soll verstanden werden, dass

  • die Projektergebnisse in Schriftform festgehalten werden,

  • ein QM-Handbuch geführt wird,

  • Standards und Regeln zur Reproduzierbarkeit von Prozessen niedergeschrieben sind

  • damit Leitlinien für die Ausführung der vorgesehenen Arbeiten vorliegen.

Es spielt keine Rolle, wie die Namen oder Bezeichnungen der jeweiligen Grundlagendokumente lauten. Was wirklich zählt, ist, dass alle Mitarbeiter klare und detaillierte Beschreibungen ihrer Aufgaben sowie des Qualitätsmanagementsystems zur Verfügung haben. Diese Beschreibungen müssen vom Team und seiner Leitung autorisiert sein und ständig für Referenzzwecke verfügbar sein.

Zertifizierung der (Krankenhaus-)Küche

Ein wirksames Instrument zur Qualitätssicherung und auch für die externe Werbung ist die Zertifizierung einer Krankenhaus- oder anderweitigen Küche. Um eine solche Zertifizierung gemäß DIN EN ISO 9000 zu erhalten, müssen die folgenden Ziele erfüllt werden:

  • Fehlervermeidung einschließlich Fehler-Früherkennungsmechanismus

  • Produktsicherheit durch systematische Schwachstellen-Erkennung

  • Methodik zur verbesserten Strukturqualität durch optimierte Fehlerursachenanalyse

  • Festlegung von Standards (reproduzierbare Verfahren, Prozessfähigkeit)

  • kontinuierliche Arbeit an der Produktivitätssteigerung

  • und rationelle Arbeitsweise.

Fallbeispiel, wie man praktisch die Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001 angeht:

  • Einführung eines Eigenkontrollkonzeptes

  • Anfertigung einer Gefährdungsanalyse nach den Grundsätzen eines LMHV-Konzeptes.

  • Standardisierung der Küche unter Mitwirkung möglichst aller Mitarbeiter der Küche im Team bis zur Erstellung ihres Nachschlagewerks (Standard).

Hinsichtlich der Zertifizierung eines QM-Systems spielt dessen Form keine Rolle. Entscheidend ist der Nutzen des QM-Systems. Dieser steigt, je effizienter, einleuchtender, einprägsamer und übersichtlicher die QM-Dokumentation die Unternehmensprozesse unterstützt, um einen fehlerfreien und möglichst schnellen Ablauf zu gewährleisten. Es ist auch ratsam, aus der Gesamtheit der QM-Dokumente nur das auszuwählen, was den jeweiligen Mitarbeiter tatsächlich interessieren sollte, für einzelne Stellenbeschreibungen.

Qualitätssicherung als unternehmerische Kategorie

Es beginnt mit der Überzeugung der Unternehmensleitung von der Bedeutung und Effizienz eines TQM-Systems. Das ist die Grundvoraussetzung. Dann wird die Idee von oben nach unten in das Unternehmen getragen. Auf den Ebenen Strategie und Taktik werden gemäß dem Prinzip des systematischen Vorgehens die einzelnen Qualitätsstufen sichergestellt. Dies betrifft - bezogen auf das Catering -

  • Entwicklung,

  • Gewinnung,

  • Herstellung,

  • Behandlung,

  • Verpackung

  • und Distribution

  • von Rohstoffen, Lebensmitteln und Speisen.

  • Einbeziehung und Qualifizierung der Mitarbeiter einschließlich Bewusstseinsschärfung bezüglich Verantwortung und Hygiene.

Die Dokumentation im QM-System

Ein QM-System beinhaltet auch eine Dokumentation. Hier gilt das Prinzip aller immateriellen Leistungen: Was nicht schriftlich festgelegt wurde, existiert nicht. Speziell für das Catering heißt das, qualitätssichernde Maßnahmen in einer reproduzierbaren Form festzuhalten. Selbstverständlich geschieht dies am sinnvollsten in einem CAFM-System. Diese qualitätssichernden Maßnahmen, wie sie zum Beispiel im vorherigen Abschnitt dargestellt wurden, gelten sowohl für die Leitung der Küche und deren Mitarbeiter, als auch als Information für externe Stellen, wie die Leitung des FM, Versicherer, die Zertifizierung und nicht zuletzt die Kunden. In erster Linie dient diese Information dazu, die Leistungsfähigkeit des Unternehmens - hier im speziellen Fall der Küche - nachzuweisen und darüber zu informieren, dass die Anforderungen der DIN EN ISO 9000 ff erfüllt sind.

Zur QM-Dokumentation gehören in erster Linie

  • das QM-Handbuch

  • mit Nachweis der Unternehmensgrundsätze zur Qualität

  • die Darstellung Qualitätspolitik

  • sowie Aufbau- und Ablauforganisation der Küche

  • und auch alle Verfahrens- und Arbeitsanweisungen.

Es lässt sich also allgemein festhalten, dass die Speicherung der qualitätssichernden Maßnahmen das spezifische Know-how eines Unternehmens darstellt.

Die Situation wird meist schwierig und aufwendig, wenn die im QM-System festgelegten Regelungen von der tatsächlichen Praxis überholt sind, also keine Übereinstimmung mehr besteht. Noch komplizierter wird es, wenn diese Abweichungen erst bei einem Audit bemerkt werden. Deshalb ist es wichtig, dass man hierauf schnell und unkompliziert reagieren kann. Es wäre problematisch, wenn die gesamte QM-Dokumentation neu erstellt werden müsste. Dies würde bedeuten, bereits Vorhandenes in Frage zu stellen und gegebenenfalls neu zu erstellen, was die Mitarbeiter bezüglich der Vorschriften und Arbeitsanweisungen verwirren könnte. Daher sind auch folgende Fragen zur Beschaffenheit einer Qualitätsmanagement-Dokumentation von großer Bedeutung:

  • Wie schnell können Änderungen erfolgen?

  • Welche Regelungen sind von den Änderungen betroffen?

  • Welche Bereiche bzw. Mitarbeiter müssen in die Umgestaltung einbezogen werden?

  • Wer muss informiert werden?

  • Welche Vorlagen müssen ausgetauscht werden?

Ein System lässt sich nur dann als gut bezeichnen, wenn es die Beantwortung dieser Fragen schnell und routinemäßig ermöglicht. Hierfür ist eine klare Organisation mit ausreichenden Stellenbeschreibungen erforderlich, also klaren Anweisungen darüber, was jeder genau machen muss.

Das folgende Bild zeigt ein einfaches Ablaufschema des Qualitätsmanagements.

Qualitätsaufzeichnungen und Ergebnisberichte von durchgeführten Audits dienen als Beweis für die Durchführung der festgelegten Aktivitäten.

Umweltmanagement beim Catering

Als Teil der Gesellschaft tragen Unternehmen eine besondere Verantwortung gegenüber der Umwelt. Dies gilt auch für das Catering, wobei hier entsprechende Konzepte für ein effektives Umweltmanagement implementiert werden müssen. Das Umweltmanagement ist für Maßnahmen verantwortlich, die darauf abzielen, Umweltbelastungen zu vermeiden, zu reduzieren und die verursachten Umweltschäden bestmöglich zu beseitigen. Das sogenannte Verursacherprinzip dient hierbei als Grundlage. Die Erreichung der festgelegten Ziele wird durch regelmäßige Umweltaudits überprüft. Der Ablauf eines solchen Audits orientiert sich an der Implementierung des Managementsystems und erfolgt normalerweise in folgenden Schritten:

  • Konzeption (Motivation und Zielsetzung),

  • Planung (Soll-/Ist-Vorgaben),

  • Ausführung (Zielerfüllung)

  • Kontrolle (Zertifizierung).

Idealtypische Teile von Umweltmanagementsystemen können sein:

  • Auswahl neuer Produktionsverfahren (Cook & Chili-Technik)

  • Änderung bestehender Produktionsverfahren (Gartechnik)

  • Energie-/ Medienmanagement:

  • Energieeinsparungen und Auswahl von Energiequellen

  • Wasserbewirtschaftung und -einsparung

  • Vermeidung von

  • Transport und Lagerung von Speiseabfällen

  • umweltschädigenden Unfällen

  • Erhöhung des Recyclinganteils

  • Personalentwicklung (Information und Ausbildung der Mitarbeiter in Bezug auf ökologische Fragestellungen und Ökomanagement

  • Einflussnahme auf das Umweltmanagement der Lieferanten.

Eigenverantwortung - Verursacherprinzip

Am Beispiel Krankenhaus lässt sich angeben, welche umweltrelevanten Verbräuche pro Patienten angenommen werden:

Verbräuche von Kliniken

Was?

Wieviel?

Abfall während eines durchschnittlichen Aufenthaltes im Krankenhaus pro Patienten und Tag

- ca. 5 kg
- 600 Liter Trinkwasser

Pro Durchschnitts-Krankenhausaufenthalt und Patienten ca.

- 80 kWh Wärmeenergie
- 30 kWh Strom

Die Anteile an diesen Verbrauchszahlen entfallen zum größten Teil auf dem Bereich der Speisenversorgung. Auf europäischer Ebene gibt es Verfahren für Umweltschutzsysteme, die auch für Krankenhäuser gelten:

  • VO Nr. 761/2001 der Europäischen Gemeinschaft (EMAS Il-Verordnung)

  • DIN EN ISO- Norm 14000 ff.

Eine Gegenüberstellung beider Systeme zeigt die nächste Tabelle.

Umweltsysteme

EG-Verordnung 761/2001

DIN-ISO-Norm 14000 ff.

externe oder interne
Prozessprüfung, Durchführung von Audits durch interne oder externe Umweltauditoren, Validierung durch zugelassene Umweltgutachter

Durchführung von Audits durch Betriebsangehörige, Zertifizierung durch externe Gesellschaften

Umweltbetriebsprüfung (Öko-Audit)

Umweltmanagement Prüfung

Ziel: kontinuierliche Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes

Ziel: Einführung und Verbesserung des eines Umweltmanagements

Information der Öffentlichkeit zwingend vorgeschrieben

Öffentlichkeit muss nicht unbedingt informiert werden

Auditierung, Validierung

Zertifizierung

Normen und Begriffe für Umweltmanagement beim Catering

DIN EN ISO 14000 ff. definiert ein Umweltmanagementsystem als den jeweiligen Teil des übergeordneten Managementsystems, der die

  • Organisationsstruktur,

  • Planungstätigkeiten,

  • Verantwortlichkeiten,

  • Methoden,

  • Verfahren,

  • Prozesse

  • und Ressourcen

Die Entwicklung, Implementierung, Erfüllung, Bewertung und Aufrechterhaltung der Umweltpolitik ist Bestandteil dieses Prozesses. Der Begriff "Umweltaudit" geht auf die ehemalige EG-Verordnung 1836/93 zurück. Im Allgemeinen wird unter einem Audit eine interne Betriebsprüfung verstanden. Ein Umweltaudit sollte nicht ohne eine im Vorfeld festgelegte Zielsetzung durchgeführt werden. Dies erleichtert die Auswertung und deren Akzeptanz. Die für das Umweltmanagement - speziell im Cateringbereich - anwendbaren Normen sind:

  • Die DIN EN ISO Normenreihe 14001 ff. unterstützt das gemäß EG-Verordnung 761/2001 beschriebene Verfahren der Umweltbetriebsprüfungen sowie der Erstellung einer Öko-Bilanz und unterstützt die Anwendung von Umweltmanagementsystemen.

  • Die DIN EN ISO 14010 enthält Grundsätze für Umweltaudits.

  • DIN EN ISO 14011 Teil 1 enthält Verfahren für die Durchführung von Audits für Umweltmanagementsysteme.

  • DIN EN ISO 14012 beschäftigt sich mit den Qualifikationskriterien für Umweltauditoren.