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Akustik in der Betriebsgastronomie

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Akustik in der Betriebsgastronomie: Anforderungen, Herausforderungen und Lösungen

Akustik in der Betriebsgastronomie: Anforderungen, Herausforderungen und Lösungen

Eine gute Akustik ist in der Betriebsgastronomie entscheidend für das Wohlbefinden von Gästen und Mitarbeitenden sowie für die Effizienz der Betriebsabläufe. Durch den gezielten Einsatz schallabsorbierender Materialien, eine durchdachte Raumplanung und die Berücksichtigung akustischer Anforderungen in der Bauphase können Lärmbelastungen reduziert und die Atmosphäre verbessert werden. Ein durchdachtes akustisches Konzept trägt zur Schaffung einer angenehmen Atmosphäre bei, fördert die Kommunikation und steigert die Zufriedenheit von Gästen und Mitarbeitenden. Schlechte akustische Bedingungen können hingegen den Geräuschpegel erhöhen, Stress verursachen und die Effizienz des Betriebs beeinträchtigen. Die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben, wie der Arbeitsstättenverordnung und der DIN 18041, gewährleistet dabei sowohl den Schutz der Mitarbeitenden als auch eine hohe Aufenthaltsqualität für Gäste. Ein gutes akustisches Konzept ist daher ein wesentlicher Faktor für den langfristigen Erfolg einer Betriebsgastronomie.

Akustik in der Küchenplanung: Geräuschkulisse optimieren, Wohlbefinden steigern

Einfluss auf die Atmosphäre

  • Wohlbefinden: Eine angenehme Akustik schafft eine ruhige und entspannte Atmosphäre, in der sich Gäste wohlfühlen.

  • Kommunikation: Gute Akustik erleichtert Gespräche zwischen Gästen und Mitarbeitenden, ohne dass sie ihre Stimme erheben müssen.

  • Mitarbeitendenzufriedenheit: Lärmarme Arbeitsumgebungen fördern die Konzentration und reduzieren Stress.

Funktionale Anforderungen

  • Schallschutz: Vermeidung von störenden Geräuschen aus Küchenbereichen, die in den Gästebereich gelangen.

  • Geräuschminimierung: Reduzierung des Lärms von Geschirr, Stühlen, Schritten und Gesprächen.

  • Trennung von Bereichen: Unterschiedliche Akustikanforderungen in Küchen-, Speisen- und Lounge-Bereichen.

Hoher Geräuschpegel

  • Schallquellen: Typische Lärmquellen sind Geschirrklappern, Küchenmaschinen, Stimmen und Hintergrundmusik.

  • Reflektionen: Harte Oberflächen wie Fliesen, Glas oder Metall verstärken Schallreflexionen und erhöhen den Nachhall.

Große Flächen

  • Offene Raumkonzepte und große Flächen erschweren die Schallabsorption, was zu einer unkontrollierten Verbreitung von Geräuschen führt.

Unterschiedliche Akustikanforderungen

  • In Küchen und Arbeitsbereichen muss der Geräuschpegel funktional niedrig gehalten werden.

  • Im Gästebereich soll eine angenehme Gesprächsatmosphäre geschaffen werden.

Gestaltungskonflikte

  • Optisch ansprechende Materialien wie Glas und Metall sind oft weniger schallabsorbierend und erfordern zusätzliche Maßnahmen.

Nachhallzeit

  • Die Nachhallzeit beschreibt, wie lange ein Geräusch in einem Raum hörbar bleibt.

Optimal für die Betriebsgastronomie:

  • Gästebereich: 0,6 bis 1,0 Sekunden.

  • Küchenbereich: Kürzere Nachhallzeiten (unter 0,6 Sekunden) für eine bessere Sprachverständlichkeit und Arbeitseffizienz.

Sprachverständlichkeit

  • Eine klare Sprachverständlichkeit ist essenziell, um die Kommunikation zwischen Gästen, Servicepersonal und Mitarbeitenden zu erleichtern.

  • Maßgeblich hierfür ist der Speech Transmission Index (STI), der in der Betriebsgastronomie hoch sein sollte.

Schallabsorption

  • Der Schallabsorptionsgrad eines Materials bestimmt, wie viel Schall es absorbiert und reflektiert.

  • Materialien mit einem Absorptionsgrad von 0,7 oder höher eignen sich besonders für gastronomische Bereiche.

Akustische Elemente und Materialien

  • Deckenabsorber: Akustikplatten oder schallabsorbierende Deckenverkleidungen minimieren den Nachhall.

  • Wandverkleidungen: Akustikpaneele oder Textilien an Wänden reduzieren Reflexionen.

  • Bodenbeläge: Teppichfliesen oder schallabsorbierende Vinylböden mindern Trittschall und Geräusche durch Stühle.

  • Möbel: Stühle mit Filzgleitern und Tische mit schalldämpfenden Oberflächenmaterialien tragen zur Geräuschminimierung bei.

Trennung von Bereichen

  • Raumteiler: Akustisch wirksame Raumteiler oder Pflanzenwände können den Schallfluss zwischen unterschiedlichen Bereichen unterbrechen.

  • Schallschutzverglasung: In offenen Konzepten können Glaswände mit schalldämmenden Eigenschaften den Geräuschpegel verringern.

Technische Maßnahmen

  • Hintergrundmusik: Eine gezielte Steuerung der Lautstärke und Frequenzbereiche der Musik schafft ein angenehmes Klangbild, ohne Gespräche zu stören.

  • Küchengeräte: Einsatz von leisen, vibrationsarmen Küchengeräten reduziert die Geräuschkulisse im gesamten Betrieb.

Optimierung der Raumgeometrie

  • Die Gestaltung der Räume sollte Reflexionen minimieren, z. B. durch die Verwendung von schrägen oder gebrochenen Flächen.

Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV)

  • Nach der ArbStättV (§ 3 Abs. 1) müssen Arbeitsplätze so gestaltet sein, dass der Lärmpegel die Gesundheit und Arbeitsfähigkeit der Mitarbeitenden nicht beeinträchtigt.

DIN 18041

  • Die DIN 18041: Hörsamkeit in Räumen definiert Anforderungen an die Raumakustik in öffentlich zugänglichen Bereichen, einschließlich Betriebsgastronomie.

  • Ziel ist die Gewährleistung einer guten Sprachverständlichkeit und angemessenen Schallabsorption.

Lärmschutzrichtlinien

  • In Küchen und Arbeitsbereichen dürfen die Lärmgrenzwerte von 85 dB(A) nicht überschritten werden, um die Mitarbeitenden vor Gehörschäden zu schützen.

Wirtschaftliche Vorteile guter Akustik

  • Verbesserte Gästezufriedenheit: Angenehme akustische Bedingungen erhöhen die Verweildauer und die Zufriedenheit der Gäste, was sich positiv auf den Umsatz auswirken kann.

  • Produktivität der Mitarbeitenden: Eine reduzierte Geräuschbelastung fördert die Konzentration und Effizienz der Mitarbeitenden.

  • Kosteneinsparungen: Durch die Verwendung langlebiger schallabsorbierender Materialien können langfristig Wartungs- und Renovierungskosten reduziert werden.